Kleine Wasserwelten in der Nähe ihres Lieblingsplatzes

von Bauingenieurin Traudel Blecher aus Bochum

Überall findet sich ein Plätzchen für stille Wasserflächen, in Schalen und Becken, in Miniaturteichen mit Seerosen, lebhaften Wasserspielen oder rauschenden Kaskaden. „Am besten Sie rücken die kleinen Wasserwelten ganz Nahe an Ihren Lieblingsplatz im Garten, so können Sie sie in Ruhe beobachten und der Wassermusik lauschen“ so berichtet Traudel Blechers gute Freundin Annegret Schmidt, eine versierte Landschaftsarchitektin.

Was aber sollte man bei der Gestaltung der Wasserwelten beachten. Hier ein paar Grundregeln von Traudel Blecher:

Arrangieren Sie Froschlöffel, Simse und Seerosen in verschiedenen hohen Übertöpfen aus gleichem Material oder ähnlichen Farben. Gut eignen sich innen und außen glasierte Keramiktöpfe, dann kann das Wasser nicht durch die Poren verdunsten.

Kleine Wasserwelten  von Traudel Blecher Bochum

Kleine Wasserwelten von Traudel Blecher Bochum

Der leise gurgelnde Quellstein sollte auf einem Gitter über dem Wasserreservoir stehen, aus dem der Wasserstrahl gespeist wird. Mit Kieselsteinen und Stauden lassen sich Gitter und Beckenrand kaschieren.

Für feuchte Böden eignen sich verschiedene Primeln-Arten: Bereits im März präsentieren die Kugel-Primeln keck ihre Blütenbälle. Die Etagen-Primel lässt sich mit dem Blühen noch bis Anfang Mai Zeit, ebenso die Gelbe Sumpf-Schwertlilie, die Kuckucks-Lichtnelke und die Trollblume. Während die drei letztgenannten einen Platz in der Sonne bevorzugen, mögen die Primeln einen eher absonnigen Standort.

Zwergrosen kommen mit niedrigem Wasserstand in flachen Becken gut klar. Eine Wassertiefe von 20 cm reicht Ihnen aus.

Auch bei wenig Platz gibt es Möglichkeiten: Füllen Sie eine Schale mit Kieselsteinen und klarem Wasser. Mit verschiedenen Blüten wie prachtvollen Seerosen oder Dahlien sowie Wasserlinsen oder Feenmoos lässt sich ein kleines Wasserparadies erschaffen.

Eine Reise in den Frühling für aktive Senioren

 

Wer wollte das nicht schon mal erleben: Mitten im kalten deutschen Winter gemütlich am Strand liegen, die Wärme genießen und dazu keine Weltreise unternehmen müssen? Mein Tipp für aktive Senioren der Generation Ü-65, wie mich, sind die Kanarischen Inseln – hervorragend erreichbar, geografisch zwar in Afrika gelegen, politisch aber ein Teil der EU und damit gut vertrautes Terrain. Mich hat es schon öfters nach Teneriffa verschlagen, zumeist im November, wenn keine Schulferien und daher nur wenige Urlauber – von den freundlichen englischen Rentnern mal abgesehen – auf der Insel unterwegs sind. Eine Unterkunft ist zu dieser Zeit leicht zu bekommen, und das zu einem guten Preis. Bleibt dann nur noch, dem Herbst zu entfliehen und das vielseitige Teneriffa zu genießen! Die Tagestemperaturen erreichen im November und im Dezember Mitte 20°C, nachts fällt das Thermometer kaum unter 15°C.

Mit dem Mietwagen kommt man auf der Insel am besten voran und erreicht alle sehenswerten Orte und Landschaften auf den gut ausgebauten Straßen ohne Probleme. Die Autobahn führt ringförmig um die Insel herum, und man gelangt so auch in die geschäftige Hauptstadt Santa Cruz, die zu einem Stadtbummel oder zum Einkauf einlädt. Sehenswert sind die Altstädte von La Orotava im Norden der Insel und La Laguna im Osten, letztere ist sogar ein UNESCO-Weltkulturerbe. Das kleine Örtchen Masca, ein Bergdorf im Nordwesten von Teneriffa, ist bei Tagestouristen sehr beliebt. Es bildet den Ausgangspunkt für eine bekannte Wanderung, die von der Ortsmitte bis zum Meer führt. Bei keiner Teneriffa-Reise sollte schließlich der Teide fehlen: Mit 3718 Metern ist dieser Vulkanberg die höchste Erhebung auf der Insel und zugleich der höchste Berg auf spanischem Staatsgebiet. Mit der Seilbahn erreicht man die Gipfelregion und kann von der Bergstation aus zu Fuß den Gipfel besteigen – vorausgesetzt man hat sich zuvor bei der Nationalparkverwaltung eine kostenlose Genehmigung für ein entsprechendes Zeitfenster von zwei Stunden ausstellen lassen. Lohnenswert ist die Besteigung allemal, denn erst mit dem Gipfel ist der Berg „bezwungen“, und bei gutem Wetter hat man zwischen vulkanischem Schwefeldampf eine hervorragende Fernsicht über die ganze Insel. Man sollte allerdings unbedingt auf angemessene Kleidung achten: Oben kann es winterlich kalt sein – Flipflops und Shorts sind da gewiss nicht angebracht!

Der Reisende bekommt auf Teneriffa auch die seltenen „europäischen“ Bananen-Plantagen zu sehen und kann den sehr ansprechenden Inselwein genießen. Kulturell hat Teneriffa ebenfalls viel zu bieten. So hat sich die Inselhauptstadt Santa Cruz zu einem bedeutenden Kulturzentrum entwickelt: Freunde der klassischen Musik und der bildenden Kunst kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten, und das berühmte Symphonieorchester gehört europaweit zu den Besten.

 

Und wenn man sich nicht  nur mit der Kultur und den verschiedenen Ortschaften beschäftigen will, kann man bei langen Spaziergängen den Strand und das Meer von Teneriffa genießen und die Seele baumeln lassen.

Also: „Vamos!“ – auf geht`s in den Frühling, ins europäische Afrika, wo Sie gewiss nicht zum letzten Mal gewesen sind…

 

Mit dem heißen Ofen über’s Land

Mit dem heißen Ofen über’s Land

Zu diesem Hobby kommt eine Frau doch meistens durch ihren Mann: Die meisten Biker sind eben Männer, vor allem in unserer Altersgruppe Ü 65. Das muss wohl daran liegen, dass historisch gesehen die Cowboys männlich waren und das moderne Pferd des abenteuerlustigen Zeitgenossen heute das Motorrad ist.

Mein Mann ist schon seit seinem 30. Lebensjahr auf schweren Rädern unterwegs, und heute darf er sich stolzer Eigentümer seines verchromten Traumes nennen, einer Harley Davidson Fat Boy, Baujahr 2000. Damit geht es an vielen Wochenenden über’s Land, zumeist in unserer Heimat, dem Ruhrgebiet, aber gerne auch mal „auswärts“. Harley-Fahrer sind selten auf Autobahnen zu finden, sondern meistens als Kapitäne der Landstraße unterwegs, die die Landschaft bei gemäßigtem Tempo und zum typischen Sound ihrer Maschine genießen. Man kann sich als Autofahrer nur schwer vorstellen, welchen Spaß es bereitet, eine Harley mit einem gefühlten ein-Meter-breiten Lenker zu steuern. Das merkt selbst die Mitfahrerin, ihre Hände am Lendengurt des Fahrers, wo sie doch früher mal ein wenig Angst hatte, auf dem Sozius eines solchen Ungetüms Platz zu nehmen.

Die Kehrseite dieses Hobbys ist, dass waschechte Biker kaum einen freien Moment verstreichen lassen, ohne an ihrem geliebten heißen Ofen herumzuschrauben. Da sind dann die Männer gerne unter sich und fachsimpeln über Dinge, von denen ich zuvor noch nie etwas gehört hatte. Harley-Freunde sind eben eine eingeschworene Gemeinde, die sich gemeinsam auf ihren Lebenstraum eingelassen haben und die sich lässig grüßen, wenn sie unterwegs mit ihrer Harley einer anderen begegnen.

Unser größtes Abenteuer fällt in den „summer of 06“, wo mein Mann und ich mit einer Harley auf der Urmutter aller Routen unterwegs waren, auf der legendären Route 66 in Amerika. Wir haben dort dem Mythos der „Mother Road“ nachgespürt und unvergessliche 15 Tage des Entdeckens verfallener Wahrzeichen entlang der Strecke und der Begegnung mit Harley-Fans aus aller Welt verbracht, kurz gesagt eine Zeitreise zurück in die Sixties unternommen, als die Route 66 noch nicht von den modernen Interstates verdrängt war.

Ich kann nur allen Frauen raten: Lasst Euch von Euren Männern anstecken und lebt mit ihnen ihren Traum vom Motorrad. Dafür ist frau nie zu alt, und es lohnt sich wirklich, sich auf dieses Abenteuer auf zwei Rädern einzulassen!

Traudel Blecher aus Bochum (62)

 

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